Der Zwergentierarzt

Fantasiereiche Geschichten zum Vorlesen und zum Schlafengehen

Zauberfest in Puipui

Es war ein großer Tag in Puipui. Es war der Tag vom Zauberfest. Dieses Fest gab es einmal im Jahr. Die Zauberer von Puipui machten eine Vorführung. Die Kinder von Puipui freuten sich darauf, das ganze Jahr lang.

Auf dem Dorfplatz bauten die Zwerge eine Bühne auf. Sie bauten die Bühne aus Holz. Die Bühne war rund. Sie war auch nicht zu hoch. So kamen auch kleine Kinder rauf und runter.

Die Zwerge holten Stühle und Tische und stellten sie rund um die Bühne auf. So hatten alle einen Platz zum Sitzen.

Am Rande des Dorfplatzes stand ein Backofen. Er war ganz groß und aus Mauersteinen. Vorne konnte man den Ofen auf und zu machen. Oben hatte der Ofen einen Kamin.

Im Ofen begannen die Zwerge früh am Morgen zu backen. Die Kinder liebten das Gebäck.  Aber am meisten freuten sie sich auf die Kekse. Die Kekse von Puipui waren allseits bekannt und beliebt.

Auch die Elfen liebten die Kekse von Puipui. Daher wurden auch die Elfen gefragt, ob sie zum Fest kommen möchten.

Es wurde Abend und das Fest sollte beginnen. Draußen war es war schon dunkel. Auf den Tischen brannten Kerzen. Rund um den Dorfplatz brannten Fackeln. Man konnte nicht viel sehen.

Es roch so unglaublich gut nach Keksen. Die gab es aber erst nach der Vorführung. Aber wo blieben die Zauberer? Die Elfen waren auch noch nicht da.

Aber dann hörte man die kleine Märri sagen: „Da oben, was sind diese Lichter?“ Alle schauten nach oben. Sie sahen eine Schar von kleinen Lichtern. Sie kamen näher.

Jetzt konnte man auch einen Gesang hören. Es waren die hellen Stimmen der Elfen. Sie sangen ein Festlied. Jede Elfe hielt ein Lichtlein. Die Königin der Elfen flog ihnen voraus.  Sie hielt einen Krug mit Honig.

Die Elfen setzen sich auf die Hausdächer rund um den Dorfplatz. Sie schmückten die Dächer mit ihren Lichtlein. Jetzt wurde der Dorfplatz ganz hell.

Die Königin der Elfen flog bis zur Bühne. Dort stellte sie den Krug mit dem Elfenhonig hin. Sie sprach: „Liebe Leute von Puipui! Herzlichen Dank für die Einladung.“

Einige Kinder fragten sich, was wohl im Krug sein könnte.  „Vielleicht sind da Kekse drinnen“, sagte ein Kind zu seiner Mami.

„Wir haben etwas Süßes für euch“, sprach die Elfe weiter. Jetzt wurde es ganz still. Alle Kinder schauten den Krug an.

Die Königin der Elfen klopfte auf den Krug. Dieser begann zu zittern und zu leuchten. Dann nahm sie den Deckel ab. Auf einmal flogen Honiglutscher aus dem Krug. Sie flogen in alle Richtungen.

„Jaaaaaaaaaaaaaa!“, riefen die Kinder von Puipui. Auch einige der Eltern riefen, „jaaaaaaaaaaaaaa!“.

Als alle einen Lutscher hatten, hörte man ein Horn:

Hoüüüüüüüüüüüüüüüüü

Dann wieder. Der Klang kam aus dem Wald:

Hoüüüüüüüüüüüüüüü

Es wurde wieder ganz still.

„Meine Liebsten!“, rief Krauzibauz und tauchte zugleich mitten auf der Bühne aus dem Nichts auf. „Oooh“, sagten die Leute von Puipui. „Das Zauberfest hat begonnen“, rief Krauzibauz. Dann sprach er: „Zim, zam, zanten, jetzt kommen die Waldmusikanten!“

Aus dem Wald kam das Orchester der Tiere. Der Bär spielte Querflöte. Der Hirsch hielt eine Geige in seinem Geweih. Der Marder saß oben drauf und spielte sie mit einem Bogen. Der Fuchs spielte Saxophon, der Dachs Posaune. Die Vögel sangen, einer schöner als das andere. Die Ameisen, kaum zu glauben, spielten ein ganzes Schlagzeug. Die Kinder klatschten und riefen: „bravoo, bravoo!“

Aber jetzt wurde es ober ihren Köpfen hell. Es war Königin Scherla. Sie saß in einer Kutsche aus Lichtfäden. Langsam flog sie auf die Bühne hinunter. Dann begrüßte die Zwerge, die Tiere und die Elfen.

Königin Scherla sprach: „Ziem, zam, zampen, eure Tische brauchen Lampen.“

Ihre Kutsche aus Licht löste sich in Luft auf. An ihrer Stelle lagen da jetzt lauter Knäuel aus Lichtfäden. Sie schimmerten Gelb und Orange.  Dann flogen sie über die Tische der Festgäste und erhellten sie.

„Liebe Kinder von Puipui“, hörte man jetzt Krauzibauz rufen. Er fragte: „Habt ihr lang genug auf die Kekse gewartet?“

„Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“, riefen alle Kinder. Da sprang plötzlich eine kleine Maus auf die Bühne und rief: „Das übernehme ich!“ „Mausi, Mausi, hi, hi hi!“, lachte ein kleines Kind ganz laut. „Ja, Mausi“, sagte die Mutter und lachte mit.

Die Maus war Mirolai. Er hatte sich verwandelt, um von den Kindern nicht erkannt zu werden. Aber jetzt verwandelte er sich wieder in einen Zwerg. Er drehte seinen Zeigefinger in der Luft und rief: „Zim, zam, ziiiend, die Kekse bringt der Wiiiiind!“

Ein Zauberwind wirbelte die Kekse in die Luft und brachte sie den Kindern, ihren Eltern und all den anderen Gästen des Dorffests von Puipui.

Mirolai musste schmunzeln. „Schau wie schnell diese Kinder ihre Kekse mampfen“, sagte er zu Krauzibauz. „Das ist wohl der größte Zauber von heute“, grinste Krauzibauz. Dann holten sich die beiden Zauberer noch einen Keks. Das war die Geschichte vom Zauberfest.